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Schatten und Licht


Scharf durchzieht Moder die alten Gemäuer,
die Kälte der Gruften lässt frösteln uns schlicht.
Wir wähnen uns klein vor dem ew`gen Gericht.
Die eig`nen Dämonen greifen das Steuer.

Da flackert am Ende des Raumes ein Licht.
Goldener Schein, wie ein rettendes Feuer,
vertreibt alles das, was uns nicht geheuer,
erhellt voller Trost die vernebelte Sicht.

So nähern wir uns dem Flammen der Kerzen.
Ihr Leuchten beruhigt die wunden Herzen
und lindert die Last uns`rer quälenden Pein.

Die nachtschwarzen Schatten, sie ziehen dahin,
lebendig entfalten sich Absicht und Sinn.
Die Strahlen der Hoffnung durchfluten das Sein.




Andrea Niehr | © März 2017